Oliver Drechsel

Johann Wilhelm Wilms – Werke für Klavier solo, Band I

Oliver Drechsel (Hg.); Verlag Dohr 2005; ISMN M-2020-1120-1; EUR 79,80

 

Wissenschaftliche Notenedition Jubiläums-Band 25 der „Denkmäler rheinischer Musik“; INKLUSIVE CD

 

REZENSIONEN und REAKTIONEN

 

„[…] Der verantwortliche Herausgeber dieses Bandes, der Pianist Oliver Drechsel, hat einen sorgfältig edierten Notentext vorgelegt, der durch die beigefügte CD (mit einem blitzgescheiten Text von Christoph Dohr), auf der er die Werke in einer überzeugenden Interpretation auf einem Hammerflügel (1825) darbietet, sowie einem informativem Vorwort abgerundet wird. Der sorgfältige und kritische Editionsbericht unterstützt den Gebrauchswert dieser Ausgabe. Das Vorwort bringt ein knappes Portrait von Komponist und Werk (inklusive wertvoller Hinweise auf Sekundärliteratur) und stellt die Kompositionen in einen gebührenden historischen Zusammenhang. Auch das Druckbild besticht im Großen und Ganzen durch Klarheit und Übersichtlichkeit. Für Klavieromanen und Kenner der Szene war Wilms stets ein Bekannter. Für alle anderen wird es Zeit, ihn kennen zu lernen. Sein Klaviersatz hält sich durchaus im Rahmen des Mozart-Haydnschen. Es sind insgesamt liebenswerte Kompositionen, die es durchaus verdient hätten auch im Konzertsaal gehört zu werden. Einige eigenen sich auch durchaus für den Klavierunterricht. Johann Wilhelms, der die meiste Zeit seines Lebens in Amsterdam verbrachte erwarb sich in einflussreichen Salons der Stadt rasch den Ruf eines außergewöhnlichen Klaviervirtuosen und unerhörten Improvisators. Mit Aufführungen eigener Konzerte und solcher von Dussek, Mozart, Steibelt und Sterkel festigte er sogleich seinen Ruhm auch Amsterdams führender Klaviersolist zu sein. Der vorliegende 1. Band der Werke für Klavier solo, beinhaltet neben einer großen Sonate (B-Dur, op. 13) und einiger kleiner Sonatinen auch damals beliebte Variationen über bekannte Melodien. Alles insgesamt hörenswerte Werke, die ins Repertoire aller Pianisten gehören, die sich dem 19. Jahrhundert verpflichtet fühlen.“
(Michael Pitz-Grewenig, DIE TONKUNST online, Ausgabe 0604, 1.April 2006)

 

„[…] Und bei Lichte betrachtet steht die Musik von Johann Wilhelm Wilms gar nicht so schlecht da. Die vorliegende Ausgabe bildet ein solides und verlässliches Fundament, um die Musik von Wilms für sich zu entdecken. Besonders die große und anspruchsvolle (im Alter von 20 Jahren komponierte) ´Sonate pour le Piano-Forte, Op.13´ hat große Chancen, wieder in das Repertoire aufgenommen zu werden: Sie zeigt Wilms als geistreichen Komponisten, der mit der Sonatenform souverän umzugehen versteht. […] Der gebundenen Ausgabe liegt eine CD mit ausgewählten Werken Johann Wilhelm Wilms´ in Ersteinspielungen von Oliver Drechsel auf einem historischen Hammerflügel bei, die sich überdies durch ein sorgfältig gestaltetes und lesenswertes Booklet auszeichnet.

(Piano News 4/2005, S.75f.)