Oliver Drechsel

© Neda Navaee

presse

Redaktioneller Hinweis: In den letzten Jahren ist „die Presse“ zunehmend dazu übergegangen, nur noch Konzertankündigungen zu veröffentlichen und keine Rezensionen mehr. Ich finde diese Entwicklung sehr bedauerlich.

 
 

„Zwei Künstler zeigen sich fagöttlich. Berthold Große (Fagott) und Oliver Drechsel (Klavier) bieten höchstes Können.“ (Doris Stürmer, Remscheider Generalanzeiger, 13.4.15)
„Eine fetzige Darbietung mit rasantem Fingerspiel und humoristischem Einbezug des Publikums. Ohne Zugabe wurden die beiden nicht entlassen und der Applaus war mehr als verdient.“ (Angelika Heise, Bergische Morgenpost, 13.4.15)

 
 

„[…] vielen Dank für den großen Abend, den Sie uns in Moers bereitet haben! Zu gerne bin ich Ihren Tönen und Emotionen gefolgt, Sie konnten einen beim Zuhören geradezu an die Hand nehmen und mitnehmen in die Stücke. […] Ihr gemeinsamer Atem im Trio kam absolut perfekt über die Rampe. Wie von selbst die einheitlichen Abschlüsse. […] Jeder von Ihnen hat mich mit Tonschönheit, Innigkeit und wahrer und spontan wirkender Spielfreude überrascht und beglückt! Wirklich ein hochkarätiges Konzert, das Ihnen das Publikum ja dann auch bestätigte!“
(Dr. Christiane Schumann, Vorsitzende der Deutschen Schubertgesellschaft zum Konzert mit Gernot Süßmuth und Dagmar Spengler und Klaviertrios von Beethoven, Schostakowitsch und Mendelssohn, 26.02.2015)

 
 

„Nicht nur ungewöhnlich, sondern ungewöhnlich gut. […] Nicole Schillings am Alt-Saxophon und Pianist Oliver Drechsel machten auf beeindruckende Art und Weise deutlich, dass auch diese ungewöhnliche Kombination von Instrumenten einen musikalischen Hochgenuss bieten kann.“
(Aachener Zeitung, 19.5.2014)

 
 

Zum Premierenauftritt des „César-Franck-Duos“:

„Ein charismatischer Auftritt mit der beschwörenden, elektrisierenden Note, die ihre Auftritte so unvergesslich macht. Nicole Schillings und Oliver Drechsel: ein unschlagbares Team.“
(Martha Agethen, Rheinische Post, 5.7.2011)

 
 

Clavichord oder Hammerflügel – die Frage wurde auch in Ahe nicht beantwortet
Oliver Drechsel spielte Werke der Frühklassik jeweils auf beiden Instrumenten
(Dietmar Fratz, Kölner StadtAnzeiger, 6.10.2007)

Bergheim-Ahe. 
Die musikgeschichtliche Entwicklung wird begleitet von geistiger Horizonterweiterung und der Ausweitung der technischen Möglichkeiten. So wurde ausgehend vom Clavichord in der Frühklassik, also in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Wunsch nach größerer Anschlagdynamik (Lautstärkendifferenzierung) von Tasteninstrumenten zum Vater der Entwicklung des Hammerflügels, der deutliche Unterschiede zwischen „piano et forte“ darstellbar machte und deshalb bald den Kurznamen „Pianoforte“ weg hatte. Diesen wichtigen Ausschnitt der Klaviermusik machte das jüngste Konzert im Aher Haus Eller erlebbar. Möglich machte dies die Instrumentensammlung des Musikverlegers Christoph Dohr, die beide Instrumente zu bieten hat. Das Clavichord von 1799, wie es dazumal in Goethes Frankfurter Wohnung gestanden hat, hat Dohr ebenso nachbauen lassen wie einen „Mozart“-Hammerflügel von 1796, der als jüngstes Mitglied der Sammlung erst vor wenigen Wochen fertig gestellt wurde.
Mit Oliver Drechsel konnte Dohr einen versierten Könner präsentieren, der eine CD mit Werken des Beethoven-Lehrers Christian Gottlob Neefe eingespielt hat, die jetzt mitsamt dazugehöriger Noten im Musikverlag Dohr erschienen ist und anlässlich des Konzerts vorgestellt wurde. Die Idee, ein nahezu identisches Programm vor der Pause auf dem Clavichord und nach der Pause auf dem Hammerflügel zu spielen, ist im Zusammenhang der geschilderten Entwicklung hochinteressant.
Wie Dohr einräumte, ist das Clavichord als reines Kammerinstrument für unsere Hörgewohnheiten „erschreckend leise“, doch er versprach, dass nach der Gewöhnung eine Klangfülle erlebbar wird, die der Farbenpracht erhabener Kathedralen gleicht.
Er sollte Recht behalten. Schon die erste Sonate von Neefe (Nr.10) erhielt von Drechsel den aparten Glanz, der durch die typische Intonationsschwebung noch verstärkt wurde. Bei der folgenden Beethoven-Sonate (1. Kurfürsten-Sonate WoO 47/1) wurde bereits deutlich, dass die Musik den engen Rahmen des Clavichords zu sprengen drohte. Herrliche Ornamente, ein stimmig eingefangenes Rondo und prasselnde Dynamik ohne große Lautstärkeänderungen: Der Weg zum Steinway-Konzertflügel scheint in dem Werk ausgeleuchtet, wenn auch nur mit Kerzenlicht.
Neefe (1748-98), der heute weitgehend unbekannt ist, half dem Talent Beethovens ebenso auf die Beine wie den Opern Mozarts, zu denen er einige Klavierauszüge angefertigt hat. Dennoch ist sein eigenes Werk vielleicht auch deshalb rasch verblüht, weil im Garten der Geschichte der gute Boden fortan für den Flügel reserviert war. Zwei weiteren Sonaten hauchte Drechsel neues Leben ein.
Das nahezu identische Programm spielte der Pianist nach der Pause noch mal und bewies damit, dass beide Hörarten ihren eigenen Charme besitzen und die Kernfrage des 18. Jahrhunderts auch 2007 in Ahe nicht beantwortet wurde, obwohl der Flügel als heutiger Standard längst für die Geschichtsschreiber geantwortet hat.

 
 

Visitenkarte für Amsterdam
Wiederentdeckter „Parallelmeister“ Johann Wilhelm Wilms
(Andreas Elsner, nmz, April 2007)

Johann Wilhelm Wilms (1772–1847): Werke für Klavier solo, Bd. 1, Denkmäler Rheinischer Musik, Dohr, Köln (2005), Hrg.: Oliver Drechsel, mit beigefügter CD: am Hammerflügel Oliver Drechsel
Sonate B-dur op. 13, 1793 (CD), Ariette „Einmal in meinem achten Jahr“ de l’opera „Oberon“ par M. Wranitzky, 1797 (CD), Variations sur le Chanson bachique „Lasset die feurigen Bomben“ op. 20, Ariette („Hopp Marianchen“). Variée pour le Piano Forte op. 11, Romance de Cendrillon. „Je suis modeste et soumise“, nach 1810 (CD). Variée pour le Piano Forte op. 28, „Nel cor più non mi sento“. Varié pour le Piano Forte op. 50, 1789 (CD) „Wilhelmus van Nassauwe“. Varié pur Piano Forte op. 38, Variations sur l’air „Unser alter Staatsverwalter“ pour Piano Forte op. 34, Ariette „Seit ich so viele Weiber sah“ de l’opera „Der Spiegel von Arcadien“ avec Variations pour le Clavecin ou Pianoforte, ca. 1800 (CD), Air Tirolien Varié pour le Piano Forte, Six Sonatines très faciles pour le Piano Forte op. 16

Unlängst verblüffte die Erstaufnahme der späten Sinfonien Nr. 6 und 7 von Johann Wilhelm Wilms die musikalische Fachwelt. Der rheinländische, in Amsterdam zu Ruhm und Ehre gekommene Komponist konnte als überraschend vitaler Sinfoniker ausgemacht werden. Eine Neubewertung von Wilms als eigenständiger „Parallelmeister“ der Zeit zwischen Klassik und Romantik bietet sich jetzt an, wenn sein Gesamtwerk mit Klavier- und Kammermusik, Klavier- und Flötenkonzerten, Orchesterliedern und Sinfonien neu veröffentlicht wird und den Weg in den Konzertsaal finden sollte.

Die Arbeitsgemeinschaft für Rheinische Musikgeschichte und der Verlag Dohr, die sich um die Herausgabe der Werke von Wilms kümmern, legen nun mit einer revidierten, voll informativen Neuausgabe den 1. Teil der Solo-Klavierwerke vor, die alle – wie die gesamte Klaviermusik – aus der frühen Schaffenszeit stammen, mit Stücken für den virtuosen Konzertpianisten, den versierten Amateurpianisten und den kurzweiligen Unterricht.

Die einzige Solo-Sonate diente dem Virtuosen Wilms als Visitenkarte für das Amsterdamer Musikleben. Mozart’sche Sphäre schimmert durch das knapp halbstündige, viersätzige Werk, in dem sich Wilms begreiflicherweise noch nicht auf der Höhe seines späteren Könnens zeigt. Die Sonate gibt sich thematisch schlicht, stark in der satztechnischen Ausgestaltung, wirkt jedoch durchaus eigenständig, virtuos und klanglich apart, besonders eindrucksvoll im langsamen Satz.

Die verschiedenen Variationenwerke über bekannte zeitgenössische Themen zeugen vom glänzenden Improvisator Wilms, der – wie die meisten seiner Kollegen – die gefragten „Hits“ der damaligen Zeit vor Publikum in aufwendiger Ausführung präsentierte und auf Wunsch der Verleger kompositorisch ausarbeitete. Wilms ist charmant und witzig, er braucht hier keinen Vergleich zu scheuen, auch nicht mit Beethoven bei „Nel cor più non mi sento“. Manche Variationen eignen sich mit ihren wechselnden technischen Aufgaben und Schwierigkeiten gut für den Unterricht, für den auch die leichten, hübschen Sonatinen bestimmt sind.

Der Herausgeber Oliver Drechsel spielt auf einer beigefügten CD eine Auswahl der Werke auf einem Hammerflügel Christian Erdmann Rancke (circa 1825) mit virtuosem Zugriff und klanglicher Raffinesse.

Der zweite Band kommt Mitte 2006. Die CD, die Sonate, die Variationen und Sonatinen sind separat erhältlich. Die 7. Sinfonie liegt vor. Streichquartette und Klavierquartette folgen. Man darf gespannt sein.

 
 

Gute Musik hängt nicht nur von den bekannten Namen ab
(Köln-Bonner Musikkalender Heft 217 [April 2007], S. 3f.)

Der heute 33-jährige Kölner Pianist Oliver Drechsel hat sich besonders mit Konzerten und Aufnahmen von unbekannter Klaviermusik aus dem 18. und 19. Jahrhundert einem Namen in Kennerkreisen gemacht. Anlässlich seiner Aufnahme von Sonaten des Beethoven-Lehrers Neefe haben wir mit ihm über seine Arbeit gesprochen.

– Musikkalender: Herr Drechsel, durch ihren Einsatz für Raritäten und zu Unrecht vernachlässigte Komponisten haben Sie sich bei vielen Kennern den Ruf eines Spezialisten für unbekannte Klaviermusik erworben. Was reizt Sie so an diesen Dingen?
– Drechsel: Wenn ich diesen Ruf vielleicht durch die diversen CD-Aufnahmen mit unbekannten Werken erworben haben sollte, so täuscht dies etwas, denn ich spiele natürlich auch das „bekannte“ Repertoire und bin mir im Klaren darüber, dass ein Beethoven natürlich bedeutender war als sein Lehrer Neefe, aber ich finde es trotzdem ungeheuer spannend und aufschlussreich, im Vergleich diese Unterschiede auszuloten und überhaupt erst erfahrbar zu machen. Außerdem ist es einfach bedauerlich, dass unser Konzert-Repertoire immer enger wird und sich auf wenige Meisterwerke reduziert, die man immer und immer wieder hört. Gerade die Klaviermusik ist doch so vielfältig und reich…

– Musikkalender: Wo Sie schon Neefe ansprechen, dessen Sonaten Sie – zusammen mit Frühwerken Beethovens, die er als dessen Schüler geschrieben hat – im Rahmen einer Neuedition der Noten eingespielt haben. Hat diese Aufnahme auch einen gewissen „pädagogischen“ Hintergrund?
– Drechsel: Das hat sie zweifellos, denn die Aufnahmen können dem Verständnis der Musik dienen. Auch die Verwendung zweier grundverschiedener Instrumente, nämlich eines Clavichords und eines Konzertflügels, dient solchem Zweck: Man kann im klanglichen Vergleich heraushören, welche Möglichkeiten das eine und welche das andere bietet. Es ist ja keineswegs so, dass man mit dem modernen Flügel „alles“ kann; manche Differenzierung, die das Clavichord bietet, bleibt dem „großen Bruder“ einfach versagt, der dafür viel mehr im oberen Lautstärke-Bereich „kann“.
– Musikkalender:  Sollte man deshalb auch wieder im Konzertsaal auf dem Clavichord spielen?
– Drechsel: Nur sehr eingeschränkt in kleineren Räumen, denn für größere ist dieses Instrument schlicht zu leise, und elektronische Verstärkung führt auch zu völlig falschen Klangeindrücken. Aber für eine CD, die man zu Hause möglichst nicht zu laut abspielen sollte, ist es schon angebracht, ein Clavichord zu benutzen, um sich zu vergegenwärtigen, wie es damals – ich möchte es vorsichtig sagen – geklungen haben könnte. Wir haben heute aber eine ganz andere Klang-Erfahrung als die Leute vor etwa 200 Jahren; darüber können wir ja beim besten Willen nicht „hinweg hören“. Eine konzertante Gegenüberstellung von historischen Tasteninstrumenten und modernen ist aber bei Hammerflügeln schon eher möglich und war für die Hörer, die dies bei mir schon einmal miterlebt haben (z. B. bei Werken von Friedrich Kiel, dessen Klavierwerk ich momentan einspiele, auf einem oberschlägigen Hammerflügel der Sammlung Dohr und einem Steinway), sehr aufschlussreich.
– Musikkalender: Also wäre es auch falsch, Sie als „Spezialisten“ für die alten Instrumente anzusehen?
– Drechsel: Wenn das heißen sollte, dass ich mich hauptsächlich damit befassen würde, kann ich es verneinen. Ich habe aber aufgrund der durch den Verlag Dohr angeregten Arbeit mit alten Instrumenten und durch die Beschäftigung mit unbekannter Literatur meinen musikalischen Horizont ungemein erweitern können, und das kommt auch meiner sonstigen Tätigkeit als Pianist und Lehrer an der Hochschule sehr zugute.
– Musikkalender: Das soll heißen, wenn Sie Beethovens „Appassionata“ spielen, profitieren Sie davon, seine Jugendsonate in der gleichen Tonart zu kennen und auch jene Musik, die wiederum dieser zum Vorbild diente?
– Drechsel: Genau das. Man schärft dabei auch das Empfinden für den Wert bestimmter Musik, denn es ist nun einmal nicht alles von gleichem Wert und gleicher Bedeutung. Aber manchmal werden auch gute Stücke weniger bedeutender Autoren nicht gebührend anerkannt, eben weil man ihre Komponisten nicht genügend schätzt. Und wir Interpreten haben die Pflicht, uns dafür einzusetzen und den Musikfreunden solche Musik nahe zu bringen.
– Musikkalender: Was für die Komponisten gilt, gilt wohl auch für die Interpreten. Nur wer einen Namen hat, wird engagiert, aber wie kommt vor allem ein junger Musiker überhaupt zu einem Namen?
– Drechsel: Das ist das Grundproblem für jeden „newcomer“. Die meisten Veranstalter, selbst in kleinen Orten, wollen berühmte Künstler haben, weil sie meinen: Nur dann kommt genügend Publikum. „Berühmt“ wird man aber nur mit vielen erfolgreichen Konzerten und positiv rezensierten Aufnahmen möglichst bei großen Firmen, die aber auch nur auf die schon Arrivierten setzen, Wenn statt der städtischen Veranstalter. vielleicht auch mehr Wirtschafts-Unternehmen oder andere Mäzene als Veranstalter aufträten und eine kulturelle Verpflichtung übernähmen, sähe es für die Nachwuchsförderung möglicherweise viel besser aus…
– Musikkalender: Es gehört also sehr viel Glück dazu, „Karriere“ zu machen. Hinzu kommt, dass speziell auf pianistischem Gebiet seit dem Fall des „eisernen Vorhangs“ eine unglaubliche Flut von guten Musikern aus dem Osten auf unseren Markt drängt…
– Drechsel: Das beweist vor allem, das die Musikerziehung in den östlichen Ländern zumindest in der Vergangenheit einen weit höheren Stellenwert besaß als bei uns. Wir haben da sicher eine Menge aufzuholen.
– Musikkalender: Ihre aktive musikalische Tätigkeit erstreckt sich aber nicht nur aufs Solistische?
– Drechsel: Nein, ich liebe und treibe daneben auch viel Kammermusik, zum Beispiel im Duo mit der Cellistin Dagmar Spengler, der Solocellistin der Weimarer Staatskapelle, aber auch in anderen Formationen. In der Kammermusik muss man sich als Pianist ja eher zurücknehmen, profitiert aber auch viel von den Ideen der Partner; es ist vor allem eine gute Schule zu musikalischer Disziplin.
– Musikkalender: Und gibt es neben der Musik noch weitere „Lieblings-Beschäftigungen“ für Sie?
– Drechsel: Kaum. Ich lese gern mal ein interessantes Buch, aber Zeit dafür habe ich fast nur in den Ferien. Meine Freizeit gehört in erster Linie der Familie, und wenn wir uns gemeinsam für drei Wochen in einer abgelegenen Gegend von Schweden – in völliger Ruhe – erholen und sozusagen „in der Natur aufgehen“, dann gibt das Energie für ein ganzes Jahr voller Arbeit, die dann wieder doppelt Freude macht…

Wenn man von den geistigen Wurzeln Ludwig van Beethovens spricht, fällt sehr bald der Name Christian Gottlob Neefe, der den jungen Beethoven einige Jahre lang unterrichtet hat und dessen Genie deutlich erkannte und förderte, wo und wie er nur konnte. Aber nur selten wird dabei erwähnt, dass der aus Chemnitz stammende und durch die Theater-Aktivitäten am damaligen kurkölnischen Hof nach Bonn gelangte Neefe selber ein beachtenswerter Komponist etwa von mehreren Singspielen war, die zu ihrer Zeit erfolgreich waren. Unter dem Einfluss zumal Carl Philipp Emanuel Bachs, dessen Klavierschule er auch als wichtiges Unterrichtswerk erachtete, schrieb er auch Klaviermusik, die dem damaligen Zeitgeschmack entsprach, darunter ein Dutzend zwei- und dreisätzige Sonaten, die jetzt in einer schönen Neuedition im Rahmen der „Denkmäler rheinischer Musik“ bei Dohr in Köln erschienen sind. Was den reinen Notentext und den kritischen Bericht anbetrifft, so wurde er aus der von W. Thoene besorgten Edition in zwei Bänden aus den Sechziger Jahren unverändert übernommen. Neu ist hingegen ein Vorwort von Dr. Inge Forst zur stilistischen Einordnung und Charakterisierung von Neefes Musik sowie der Abdruck einer vom Komponisten selber verfassten Autobiographie, die dem Verständnis seiner Persönlichkeit ausgesprochen förderlich erscheint und auch ein interessantes Licht auf sein Schaffen wirft. Freilich ist auch dieser Text schon früher einmal (in den Beiträgen zur rheinischen Musikgeschichte) erschienen, doch lohnt sich seine Wiederveröffentlichung im Kontext von Neefes Musik allemal. Ganz neu ist dagegen die Beigabe von zwei CDs, auf denen der Pianist Oliver Drechsel die Sonaten vollständig eingespielt hat, wobei zum Teil ein Clavichord nach Art der Entstehungszeit der Musik, zum anderen ein moderner Konzertflügel eingesetzt wurde. Neefe hat diese Stücke nämlich ausdrücklich nicht für das seinerzeit mehr und mehr in Mode kommende „Fortepiano“, sondern ein „Clavier“ geschrieben, und damit meinte er das nur im privaten Kreise brauchbare, weil sehr leise Clavichord, auf dem allerdings – im Gegensatz zum Cembalo mit seiner Zupfmechanik – durch Variation des Anschlags eine größere Bandbreite der Dynamik und somit ein echter Crescendo-Effekt möglich ist. Zwar sind Neefes Sonaten „Hausmusik“ im besten Sinne und bieten keine allzu großen pianistischen Schwierigkeiten, enthalten aber doch viele reizvolle Details, die sie aus dem Durchschnitt herausheben. Zum interessanten Vergleich hat Drechsel auch die drei sogenannten „Kurfürsten-Sonaten“ des zwölfjährigen Beethoven mit eingespielt, die ja während der Unterrichtszeit bei Neefe entstanden und auf dessen Initiative hin dem damaligen Landesherren zugeeignet wurden. Im direkten Vergleich spürt man durchaus den Abstand, den schon das junge Genie zur Musik seines Mentors hier gewonnen hat, wobei zu bedenken ist, dass dessen Sonaten etwa ein Dutzend Jahre früher entstanden waren und ihr Autor zu dieser Zeit auch noch recht jung gewesen war. Jedenfalls gewinnt die Noten-Edition durch eine solche Beigabe an Wert auch für Nur-Hörer; eventuell wird man die CDs später auch separat erwerben können.
(Gunter Duvenbeck, Köln-Bonner Musikkalender Nr. 217 [April 2007], S. 5)

 
 

Museumskonzerte mit viel beachtetem Start


„[…] Gegensätze stand als Titel über dem Programm von Oliver Drechsel, das Musik aus drei Jahrhunderten umfasste. […] Im Mittelpunkt stand aber die ´Fantasie C-Dur´ von Franz Schubert, bekannt als ´Wandererfantasie´, ein grandioses Musikstück, ein Markstein der Romantik und Oliver Drechsel spielte es in kongenialer Art ohne aufgedrückte eigene Interpretation. […] Abschluß vor der Zugabe war das ´Scherzo b-Moll´ von Chopin, ein Werk, das mit fein ziseliertem Auftakt und dem ungestümen Ende hohe virtuose Ansprüche an den Pianisten stellt, die Oliver Drechsel noch einmal begeisternd meisterte.“
(Wolfgang Günther, Solinger Morgenpost 25.10.2005)

 
 

Beethoven, Isang Yun, Friedrich Kiel
Schloßkonzert-Eröffnung in Bad Berleburg in memoriam Fürstin Margareta


„[…] Einen schöneren Auftakt zur 37.Saison der Schlosskonzerte auf Schloss Bad Berleburg als den, den der Pianist Oliver Drechsel und die Geigerin Byol Kang ausgesucht haben, hätte es am Samstagabend kaum geben können […] Die beiden verstanden es, die großen Beethovenschen Spannungsbögen, die von Zartheit zur Bestimmtheit führen, von inniger Reflexion, zu nachdrücklichem Fragen und zupackendem Handeln, herauszuarbeiten und gekonnt aufeinander zu beziehen. […] Kiels Sonate entwickelt sich vom klassischen Beginn zum romantisch breiten Gestus. […] Oliver Drechsel, der als ausgewiesener Kiel-Spezialist beispielsweise eine Gesamteinspielung des Klavierwerk Kiels vorgelegt hat, und Byol Kang […] kosteten die Möglichkeiten des Dialogs aus […] und stellten so ein vielschichtiges Werk vor […]“
(Siegener Zeitung 10.10.2005)

 
 

Konzert der „Gegensätze“ wie aus einem Guss
Beeindruckende Spielkunst des Pianisten Oliver Drechsel


„[…] Er hatte sein Programm unter das Motto ´Gegensätze´ gestellt und damit konträre Stilelemente, Kompositionsstrukturen und Spieltechniken zusammengestellt. Für die Zuhörer ergab sich auf diese Weise eine spannungsvolle Werkfolge, an deren Anfang die eigenwillige Fantasie II in C-Dur von Carl Philipp Emmanuel Bach stand. Die rezitativischen und meditativen Momente […] wurden dabei agogisch klug gestaltet und das filigrane Laufwerk mit perlendem Schwung dargestellt. Danach gab es zwölf pianistisch höchst reizvolle Aphorismen des zeitgenössischen Komponisten Jürg Baur […] Oliver Drechsel zeichnete diese suggestive Musik eindrucksvoll nach. Franz Schuberts berühmte ´Wandererfantasie´ […] wurde unter den Händen des Gastpianisten zu einem romantischen Ohrenschmaus. Nach der Pause wurden die Zuhörer in die faszinierende Klangwelt des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera geführt […] Die Sonate Nr.1 op.22 mit ihrem orchestralen Allegro marcato, mit dem perpetuum-mobile-artigen Presto, dem aus dem klanglichen Nichts kommenden Adagio und dem furiosen Schlussteil wurde beeindruckend dargestellt. Oliver Drechsel hatte den abschließenden Stilwandel zum Scherzo b-Moll von Fréderic Chopin wiederum sicher im Griff. Die elegante Linienführung dieser Musik […] wurde mühelos umgesetzt, die sinnlichen Tonkaskaden gelangen schwerelos, und die Stimmungsumschwünge wurden intensiv nachvollzogen. Insgesamt erlebten die Zuhörer ein spannendes Konzert auf ganz hohem Nivau  […]“
(Michael de Witt, Meppener Tagespost 19.02.2005)

 
 

Erfühlt bis ins Detail
Cellistin Dagmar Spengler gesatltete Matinee der Staatskapelle


„[…] In Oliver Drechsel, dem überaus wachen, transparent, auch klangsinnlich begleitenden Pianisten, hat sie den vollendeten Duopartner gefunden. […]“
(Hans Jürgen Thiers, Thüringer Landeszeitung, 01.03.2005)

 
 


Ein Knaller zum Saisonauftakt
Kiels Klavierkonzert und Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ / Spitzenklasse in Bad Berleburg
„[…] Den absoluten Knaller allerdings hatte die Bad Berleburger Kulturgemeinde schon zuvor zu bieten: Friedrich Kiels (1821-1885) Klavierkonzert B-Dur op.30. […] Drechsels hohe Kunst des Klavierspiels übernahm die zentrale Rolle des Abends […]. Drechsel wurde nicht nur den hohen technischen Anforderungen jederzeit gerecht, sondern bewies zudem – vor allem freilich im anrührenden Mittelsatz Adagio con moto – seine Gabe für feinsinnige Interpretationen.“
(Siegener Zeitung 16.09.2004)

 
 


„Mit Hingabe zum Detail und gleichzeitigem Sinn für die große musikalische Linie beeindruckte das Duo D.Spengler/O.Drechsel während des ganzen Abends.“
(Wolfgang Thiel, Westfalenpost 9.6.04)

 
 

Zeitgenössische Musik: Packend
„[…] Oliver Drechsel war der Interpret der sieben Stücke für Klavier „Heptameron“: Sensibel und farbenreich! Er versteht die Kunst, auf dem Klavier etwas zu erzählen. […]“
(Isolde Braun, NMZ 3/2004)


Umjubelt
„[…] Neben dem sehr präsenten Bariton Matthias Güdelhöfer konnte Oliver Drechsel am Klavier ganz besonders durch sein in vielen Schattierungn reiches Spiel auf seine „Baur-Kompetenz“ aufmerksam machen. […]“
(Rüdiger Kuhn, NMZ 3/2004)

 
 

Presse zum Rinck-Fest Köln 2003

Neugier auf den „rheinischen Bach“ geweckt
[…] Bachs musikalischer Einfluss auf die Orgelmusik seines Enkelschülers ist im klar strukturierten Präludium und der Doppelfuge Es-Dur, zur Eröffnung gespielt von Jens-Michael Thies, bereits deutlich hörbar. Für die folgenden Klaviertrios hatten sich mit dem Pianisten Oliver Drechsel, Sidsel Garm Nielsen (Violine) und Dagmar Spengler (Violoncello) ein exzellentes Klaviertrio gefunden. […] Munter und frisch spielte das Ensemble Rincks Klaviertrios op.34 […]. Drechsels glasklar ausgeführte Läufe und ein besonders präzises Zusammenspiel des Ensembles unterstützten die formale und harmonische Klarheit der Kompositionen Rincks. Mit den Variationen über „Heil Dir im Siegerkranz“ wurde den Ausführenden dann einiges an Virtuosität abgefordert – hier fühlte man sich fast an Paganinis gleichnamige Variationen erinnert. […]“
(Kölnische Rundschau, 03.06.2003)

Der erste von vier Klavierabenden des Kölner Rinck-Festes lockte viele Hörer ins Opernfoyer
Das Programm kombinierte Werke des thüringisch-rheinhessischen Komponisten mit solchen von Mozart. Vergleichbar mit dessen Fantasie (KV 475), Sonate c-moll (KV 457) oder dem Adagio h-moll (KV 540) sind die […] Stücke Rincks kaum. Folglich gestaltete Oliver Drechsel auf dem über 170 Jahre alten Original-Hammerflügel Mozart auch mit dem ihm gebührenden Ernst und bemerkenswertem Feingefühl für die begrenzten Möglichkeiten dieses wohlklingenden […] Instruments.
Brauchte der Pianist auch in Rincks beiden Variationswerken über „Zu Steffen sprach im Traume“ […] und „Das Vögelchen“ kein tief lotendes Ausdrucksspiel zu bemühen, so verlangen diese […] Arbeiten doch ein flinkes Fingerwerk. Und das wiederum erfordert eine eminente Umstellung des Spielers vom modernen auf das mit gänzlich anderer Mechanik ausgestattete historische Instrument.
Aber da ist Drechsel inzwischen ein perfekter und eleganter Souverän, der es versteht, mancher, die kindlich naiven Melodien veredelnden, Kapriole auch ein akustisches Augenzwinkern abzugewinnen: Da Moderator Christoph Dohr die putzigen Verse der beiden „Liedlein“ zum Besten gab, die zu variieren sich Johann Christian Heinrich Rinck herbeigelassen hat, war der Kurzschluss von Wort und Ton garantiert – und Neugier aufs Kommende geweckt.
(Kölner Stadt-Anzeiger, 06.06.2003) 

 
 

Presse zu den Klavierabenden im Rahmen des Zyklus „Best of NRW“ 2003


Fantastische Entwürfe und geschlossene Formen

„Der Pianist Oliver Drechsel stellte sich im Rahmen von ´Best of NRW´ im Gläser-Saal mit einem Sonatenprogramm vor, das Diskussionen erwarten ließ: Zwei bestens bekannte, gewichtige Werke umschlossen zwei selten gespielte Stücke modernerer Prägung.
Am Anfang stand Mozarts Doppelwerk „Fantasie und Sonate c-moll“, dessen schwere Grundstimmung Drechsel ernst und markant, aber nicht abgründig ausdeutete. In seiner sachlich-distanzierten Darstellung erschien selbst das Adagio der Sonate, das durch seine filigranen Umspielungen sonst Licht in diese dunkle Klangwelt bringt, eher in das Geheimnis einer schicksalhaften Düsternis getaucht. Das war nicht der typische Mozart, aber er lenkte schon den Sinn auf das Schlusswerk: Schuberts ´Wandererfantasie´, der Struktur nach auch eine Sonate, wenngleich ohne Zäsuren. Wer das unerbittliche Hauptthema der Mozartsonate noch im Ohr hatte, mochte Schuberts dominierenden Rhythmus als direkte Antwort des Romantikers an den Klassiker empfinden. Drechsel lieferte eine geschlossene Deutung dieser Antwort in ihrer ganzen Größe. Den Lyriker Schubert ließ Drechsel singen – schön singen. Aber wer die Worte verstand, empfand das Leid des Gesangs: ´… und was sie reden, leerer Schall, ich bin ein Fremdling überall.´ Da durfte auch beim Walzertakt keine Freude aufkommen, nur Sehnsucht nach den ´Wonnen der Gewöhnlichkeit´. An diesen Wonnen kann der, der unterwegs ist, nicht teilhaben: ´Dort, wo du nicht bist, da ist das Glück.
Für manchen Zuhörer war offenbar die zwischen 1947 und 1949 komponierte Sonate von Samuel Barber (1910-81) die Entdeckung des Abends, ein ungemein schwer zu spielendes Werk, in dem alle Raffinessen moderner Klaviertechnik mit den Herausforderungen moderner Kompositionskunst ein Bündnis eingegangen sind. So ist die vierstimmige Schlussfuge über ein rasantes und in sich zerfetztes Thema fast eine Kampfansage an den Pianisten, vor allem, wenn er diese abenteuerlichen Konstrukte auch noch zum Klingen bringen möchte – wie Drechsel.
Wunderschöne Passagen bot Barbers dritter Satz: zwölftönige Melodien, die zwar nicht zum Mitsingen einladen, aber dem Hörer das Bewusstsein öffnen konnten für Einblicke in andere Welten. Auch in der recht kurzen Sonate, die der Argentinier Alberto Ginastera (1916-83) unter Verwendung von Folklore-Motiven 1952 geschrieben hat, war es der dritte Satz, dessen meditative Wirkung mit Melodien bezauberte, die sich nicht einschmeichelten, aber ankamen. Der letzte Satz in der Art einer barocken Toccata war frappant virtuos.
Nach der Schubert-Fantasie ließ Drechsel mit der Zugabe – ´Etincelles´ von Moritz Moszkowski (1854-1925) – Funken sprühen. Das war fast so, als wollte er am Ende eines gehaltvollen Interpretationsabends ´bloß noch´ Klavier spielen.“
(Westfälische Rundschau, 07.03.2003)

Wunderbares Erlebnis
Herdecke. (Renate Schmoll) „Die vielen Freunde der Klaviermusik, die am Sonntag Abend nicht im Konzertsaal der Werner-Richard-Dr.-Carl-Dörken-Stiftung sein konnten, haben ein wunderbares Hörerlebnis verpasst. In der Reihe ´Best of NRW´ präsentierte Oliver Drechsel, Klavier, mit hochsensiblem stilistischem Feingefühl und unüberbietbar brillanter Technik ein Programm, das – neben Mozart und Schubert – mit Werken von Samuel Barber und Alberto Ginastera den Musikhorizont des 20.Jahrhunderts bereicherte.
Die große c-moll-Fantasie KV 475 von Mozart, eine hochdramatische düstere Komposition, hatte nichts Niedlich-Verspieltes an sich, das Fortissimo war nicht spektakulär überzogen, Trugschlüsse und überraschende Wendungen zu lichten Themen waren nicht durch agogische Verzögerungen romantisiert, sparsamer Pedalgebrauch verschmierte nicht die klassische Durchsichtigkeit. Ebenso stilecht entfaltete sich die nachfolgende c-moll-Sonate KV 457, wie alle Mollkompositionen Mozarts ein Werk von großer persönlicher Aussagekraft, dessen wild-leidenschaftliche Ausbrüche im letzten Satz auf Beethoven hinweisen.
Die Sonata op.26 von Barber, selten gespielt auf dem Konzertpodium, steckte voller Kontraste und Überraschungen. Rhythmisch pointierten Themen folgten zarte dichte Klangschleier, im zweiten Satz war ein Walzer versteckt, das Adagio war eine liedhafte Klage, die Fuga turbulent und von mitreißendem Drive.
Die Sonata Nr.1 op.22 des Argentiniers Ginastera enthielt neben feurig-fetzigen Passagen auch zart ´gestreichelte´ Töne, ein sich aus Dreiklängen aufbauendes Thema und wild sich türmende Akkorde im letzten Satz.
Die Wanderer-Fantasie von Schubert mit einem alle vier Abschnitte durchziehenden Thema (aus ´Der Wanderer´) wirkte wie ein Lied, das immer wieder von wilden virtuosen Einschüben, Kaskaden von gebrochenen Dreiklängen zu düster pochenden Bässen beispielsweise, unterbrochen wurde.
Zwei Zugaben von Moszkowski und Grieg belohnten das vehement klatschende Publikum, bevor sich die kleine Schar beim exzellenten Büffet […] stärken konnte.“
(Westfalenpost, Ennepe-Ruhr-Zeitung, 03.04.2003)

Zu einzelnen Werken aus anderen Kritiken:

„Mit Mozarts Klaviersonate c-moll KV 457 begann dann auch fast programmatisch das Konzert, und zwar von den ersten Takten an in einer schönen, überzeugenden Balance emotionaler und formgebändigter Elemente, federnd und tänzelnd, ohne die Austriazismen zu übertreiben, nah am Notentext, durch die Stimmendurchsichtigkeit auch die Verfahrensweise einer durch und durch klassischen Sonate mit Binnenvielfalt bei gleichzeitiger folgerichtiger, auf ein organisches Ganzes zielender Konstruktion verdeutlichend. Alle Eintrübungen und Störungen im Verlaufe der Sonate werden abgearbeitet, alle menschlichen Stimmungen finden im Ganzen ihren Platz und am Ende ihre Auflösung – ein Wunder an Inhaltsfülle und Stringenz, eine hörenswerte Darstellung eines jungen, viel versprechenden Pianisten.“
(Siegener Zeitung, 12.03.2003)

„Samuel Barber ein Vergnügen: Drechsel legte in die ersten Takte der Sonata op.26 mehr Energie und Wucht als in den gesamten Mozart. Mühelos blieb Drechsel auch beim gesteigerten virtuosen Anspruch des gleichsam spät-impressionistischen Klanggewebes seinem perfekt ausbalancierten, samtigen Klang treu, der gut nuancierten Abstimmung der Klangschichten oder Einzelstimmen bei traumwandlerischer Unabhängigkeit der Finger. Wunderschön das Adagio des amerikanischen Kmponisten in seiner mystischen Anfangsstimmung und seinem langsam entfalteten Stimmungsbogen.“
(Bonner Rundschau, 10.04.2003)

„Andere Töne kann er auch. Zum Beispiel den langsamen Satz aus Alberto Ginasteras erster Klaviersonate. Ein inniges Spiel mit zerbrechlichen Obertönen, berückend schön.“
(Westfälische Nachrichten, 07.04.2003)

Schubert begeisternd: Mit der Wandererfantasie C-Dur wählte Drechsel das vielleicht virtuoseste und kühnste aller Schubert-Werke als Abschluss: Und konnte im Allegro mühelos das ´ma non troppo´ ignorieren, produzierte die geforderte ´Fuoco´-Bravour ohne jede Einbuße in Klang, Phrasierung oder Ausdruck: Eine atemberaubende, fulminante, sehr, sehr gute Interpretation, nach der der Pianist noch die Kraft und Konzentration zu zwei Zugaben besaß: Bravo-Rufe im Kammermusiksaal.
(Bonner Rundschau, 10.04.2003)